Meine Sicht von Traumata
-Ein Trauma ist nicht ein Geschehen, eine Reaktion oder eine Situation, sondern ein Prozess, der von unzähligen Faktoren abhängt und bedingt ist, und der ein aber ein klares und beschreibbares Muster beinhaltet.
-Das Muster des traumatischen Prozesses beschränkt sich nicht, wie sonst in der Fachliteratur beschrieben, nur auf die extremsten Erlebnisse und Situationen, sondern er zeigt sich in allen nichtmateriellen Problemen.
-Das traumatische Muster ist allen bekannt, verständlich und navollziehbar, es wird allerdings nicht gesehen.
-Ein Trauma ist die Nichtintegration einer Erfahrung. Trauma ist nicht das Unnormale, sondern normaler, fester,ständiger und unendlicher Bestandteil des derzeitigen (menschlichen) Lebens. Die Muster des traumatischen Prozesses finden sich nicht nur in den landläufigen, psychologisch-psychiatrischen Beschreibungen von heftigsten Ereignissen wieder, sondern in jedem nicht materiellen Problem.
-Trauma ist ein Kontinuum des Lebens und es ist nicht die Frage, ob wir traumatisiert sind oder nicht, sondern es geht nur um die Frage in welche Richtung wir uns auf diesem Kontinuum zur Zeit bewegen.
-Aufgrund nicht vorhandener Integrationsmöglichkeiten wird duie traumatische Situation dissoziiert. Insbesondere nicht gelebte Gefühle werden abgespalten und als nicht zugehörig erlebt.
-Der traumatische Prozess kann dabei Symptome entwickeln, die fast gar nicht zum Tragen kommen bis hin zum Tod. Diese unterschiedliche Stärke hängt von vielfachen Faktoren ab.
-Der traumatische Prozess, die Nichtintegration läßt uns Situationen und Zustände als nicht handhabbar, nicht verstehbar und sinnlos erscheinen. Es ist die partitielle Überforderung der Psyche, der Seele mit der aktuellen Situation. Sie überlebt muss sich aber mehr oder minder aufspalten.
-Der antitraumatische Prozess, die Integration bedarf erstens der achtsamen, d.h. inneren Wahrnehmung und zweitens der Schaffung von Handhabbarkeit, Verstehbarkeit und Sinn. Integration ist immer Wahrnehmung und Annahme des Neuen, Er-Findung einer Geschichte, die das Neue beinhaltet. Dazu bedarf es der inneren und/oder äußeren Kommunikation.
-Jede (moralische) Bewertung des traumatischen Geschehens und seiner Auswirkungen als schlecht, falsch, dysfunktional, pathologisch usw. distanziert uns von dem Geschehen als normales Lebensereignis und stellt eine pseudo-objektive Sicht dar, die uns vom Betroffenen und vom Leben überhaupt differenziert. sie läßt uns auf jeden Fall in irgendeiner Weise überheblich sein. Außerdem führt diese Differenz in den Tod vor dem Tod, da die eigenen traumatischen Nichtintegrationen geleugnet und nicht gesehenen werden, was die weitere Integration und Entwicklung stoppt oder zumindest behindert.